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Hadschansprache 2013

14.10.2013

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Der Friede und Segen Gottes sei mit Seinem Propheten Mohammad und dessen edlen Familie und Gefährten und allen Propheten und Gesandten.

Der Beginn der Hadschzeit ist als großes Fest der Islamischen Umma zu betrachten. Es ist eine kostbare Gelegenheit , die sich in diesen wertvollen Tagen jedes Jahr für die Muslime auf der Welt ergibt – ein Mittel, das Wunder bewirkt, und wenn sein Wert richtig erkannt und es angemessen eingesetzt wird, viele Schäden in der Islamischen Welt heilen und viele Gefahren von ihr abwenden wird.

Der Hadsch ist die sprudelnde Quelle der göttlichen Segensfülle. Ein jeder von euch glücklichen Pilgern hat nun diese große Chance vor sich, Herz und Seele bei diesen schönen, mit Reinheit und Spiritualität erfüllten gottesdienstlichen Handlungen und Ritualen, gründlich zu läutern und aus dieser Quelle der Barmherzigkeit, Ehre und Kraft einen Vorrat für das ganze Leben anzulegen. Die Ergebenheit gegenüber Gott, dem Gnadenvollen, und die Erfüllung einer Pflicht, die den Muslimen aufgetragen wurde – der Eifer, die Dynamik und ein für das Leben und die Religion nützliches Werk , Barmherzigkeit und Nachsicht im Umgang mit den Glaubensbrüdern, Mut und Selbstvertrauen bei Schwierigkeiten, Hoffnung auf die Hilfe Gottes allerorts und in allen Dingen, kurzum: die Formung eines würdigen Muslims an diesem himmlischen Ort des Lernens und der Selbstveredlung sind Ziele, auf deren Erreichung ihr euch alle vorbereiten könnt. Ihr könnt euch mit diesen guten Dingen schmücken und, indem ihr aus diesen Schätzen schöpft, von dieser Reise Geschenke für euer Land und eure Nation und im Endeffekt für die Islamische Weltgemeinde mitnehmen.

Die Islamische Umma braucht heute vor allen Dingen Menschen, die Denken und Handeln mit Glauben, Lauterkeit und Aufrichtigkeit verknüpfen und sich neben dem Widerstand gegenüber den böswilligen Feinden spirituell und seelisch veredeln. Dies ist der einzige Weg für die große Gemeinde der Muslime sich von den Schwierigkeiten zu befreien, in welche dies seit langem entweder offensichtlich durch die Feinde geraten sind oder sich aber wegen Mangel an Willen, Glauben oder Erkenntnis verwickelt haben.

Es besteht kein Zweifel daran, dass nun die Ära des Erwachens und der Bewusstwerdung über die eigene Identität für die Muslime angebrochen ist. Diese Tatsache ist auch an den Herausforderungen zu erkennen, mit denen die Muslimstaaten konfrontiert wurden. Es sind genau diese Bedingungen, unter denen der auf den Glauben gestützte Wille, das Gottvertrauen und die Erkenntnis und Vorausplanung den muslimischen Völkern zum Sieg über diese Probleme verhelfen und ihnen für die Zukunft Ehre und Würde bescheren können. Die Gegenfront, welche den Aufbruch und die Größe der Muslime nicht ertragen kann, ist mit ihrem gesamten Potential auf dem Schauplatz erschienen und setzt alle Mittel in Bezug auf die Sicherheit und im psychischen, militärischen, wirtschaftlichen und agitatorischen Bereich zur Desaktivierung der Muslime und ihrer Niederschlagung ein und versucht zu erreichen, dass sie genug mit sich selber beschäftigt sind. Ein Blick auf die Situation in den westasiatischen Ländern, von Pakistan und Afghanistan bis Syrien, Irak und Palästina und die Anrainerstaaten am Persischen Golf und ebenso die nordafrikanischen Länder - von Libyen, Ägypten und Tunesien bis zum Sudan und einige andere Staat gibt Aufschluss über viele Tatsachen. Die Bürgerkriege, blinde Aggressivitäten zwischen religiösen Gruppen und Rechtsschulen, politische Instabilität, die Verbreitung eines skrupellosen Terrorismus, das Auftreten von extremistischen Gruppen und Bewegungen, welche wie unzivilisierte Völker in der Geschichte die Brust von Menschen aufschlitzen und in ihr Herz beißen, Bewaffnete, die Kinder und Frauen umbringen, die Männer köpfen und Vergewaltigungen begehen und in einigen Fällen auch noch vorgeben, dass diese schamlosen, abstoßenden Verbrechen im Namen der Religion geschähen, sind sämtlich das Produkt des diabolischen imperialistischen Planes der fremden Sicherheitsdienste und der Vasallen unter den Regimen der Region. Sie werden innerhalb der Staaten möglich, wenn die herrschenden Bedignungen sie begünstigen und machen den Völkern das Leben schwer. Mit Sicherheit ist unter solchen Umständen nicht zu erwarten, dass die muslimischen Länder ihre materiellen und immateriellen Mängel beheben können und an Sicherheit und Wohlstand, an wissenschaftlichen Fortschritt und eine starke internationalen Position, welche der Segen des Aufbruchs und der Bewusstwerdung der wahren Identität mit sich bringen, gelangen. Diese miserablen Zustände können zur Folge haben, dass der Islamischen Aufbruch keine Früchte trägt und die seelisch-geistige Bereitschaft, welche in der Islamischen Welt zustande gekommen ist, verlustig geht und erneut – viele lange Jahre - die muslimischen Völker in die Stagnation, Isolation und die Vernichtung getrieben werden und ihre wichtigen grundlegenden Fragen wie die Rettung Palästinas und die Rettung der muslimischen Völker vor der Ausplünderung durch die USA und den Zionismus vergessen werden.

Die grundlegende Lösung lässt sich in zwei Punkten zusammenfassen, die beide die klarsten Lehren des Hadsches wiedergeben, nämlich

Erstens: Zusammenschluss und Brüderlichkeit der Muslime unter dem Banner des Tauhid (des Glaubens an den Einen Gott) und

Zweitens: Die Kenntnis vom Feind und die Bekämpfung seiner Pläne und seiner Vorgehensweisen.

Die Stärkung des Gedankens der Brüderlichkeit und der Einmütigkeit ist eine große Lehre des Hadsches. Hier (in Mekka) sind selbst ein Wortstreit und grobe Worte zu den anderen nicht gestattet. Das Tragen der gleichen Kleidung und die Vollbringung derselben Handlungen, die gemeinsamen Bewegungen und das freundliche Verhalten an diesem Ort bedeuten Gleichstellung und Brüderlichkeit aller derjenigen, die von diesem Mittelpunkt des Ein-Gott-Glaubens überzeugt sind und ihn lieben. Dies ist die klare Antwort des Islams auf jegliche Art von Denken, Anschauungen und Aufrufen, bei denen einen Teil der Muslime und derer, die an die Kaaba und Tauhid glauben, vom Islam ausgeschlossen werden. Die Takfiri-Individuen, die heute ein Spielzeug der Politik der listigen Zionisten und ihrer westlichen Unterstützer geworden sind und furchtbare Verbrechen begehen, das Blut der Muslime und unschuldiger Menschen vergießen, sowie diejenigen , die den Anspruch auf Religiösität erheben und als Geistliche gekleidet unter anderem das Feuer der Meinungsverschiedenheiten zwischen Schiiten und Sunniten schüren , sollten wissen, dass der Geist der Hadschzeremonien ihre Behauptungen zunichte macht.

Wie viele andere Gelehrte des Islams und Persönlichkeiten, denen an der Islamischen Umma gelegen ist, erkläre auch ich hiermit erneut, dass eine jegliche Äußerung oder Maßnahme, die Streit zwischen den Muslimen entfacht, ebenso wie die Schmähung der Heiligkeiten irgendeiner muslimischen Gruppe oder die Exkommunizierung einer der Islamischen Rechtsschulen ein Dienst an der Front des Unglaubens und der Götzenanbetung ist, einen Verrat am Islam darstellt und religionsrechtlich verboten (haram) ist.

Die Identifizierung des Feindes und seiner Methoden ist der zweite der beiden oben genannten hilfreichen Faktoren. Erstens darf nicht vergessen werden, dass es den böswilligen Feind gibt. Das Ritual des Rami Dschamarat beim Hadsch ist ein Wahrzeichen für dieses stetige Bewusstsein. Zweitens darf man sich nicht hinsichtlich des Hauptfeindes irren, welcher heute kein anderer ist als die Front des internationalen arroganten Imperialismus und das Verbrechernetz des Zionismus. Drittens sind die Methoden dieses streitsüchtigen Feindes, welche in der Spaltung zwischen den Muslimen, der Verbreitung von Korruption in der Politik und moralischer Verdorbenheit, der Einschüchterung und Anlockung von elitären Kräften, dem wirtschaftlichen Druck auf Völker und der Erzeugung von Zweifeln in Bezug auf die islamischen Überzeugungen bestehen, richtig zu erkennen und sind dabei diejenigen, die ihnen dienen und - bewusst oder unbewusst - ihre Handlanger werden, zu identifizieren.

Die imperialistischen Regierungen mit den USA an der Spitze verdecken mittels ihrer umfassenden modernen Medieninstrumente ihr wahres Gesicht und treten unter der Maske der Verteidigung der Menschenrechte und Demokratie listig gegenüber der öffentliche Meinung anderer Völker auf. Sie reden von den Rechten der Bevölkerung, während die muslimischen Nationen von Tag zu Tag immer mehr an Leib und Seele das Feuer ihrer Zwietrachtstiftung verspüren. Um allen das wahre Gesicht dieser Anführer der Hegemonieordnung zu vergegenwärtigen, genügt ein Blick auf die unterdrückte palästinensische Nation, welcher täglich durch die Verbrechen des zionistischen Regimes und seiner Unterstützer Wunden zugefügt werden, oder auch ein Blick in Richtung Afghanistan, Pakistan, und Irak, wo der Terrorismus, welcher der Politik der arroganten imperialistischen Mächte und ihrer Handlanger in der Region entspringt, der Bevölkerung das Leben vergällt. Oder auch ein Blick nach Syrien herüber , welches wegen dem „Vergehen“, die anti-zionistische Widerstandsbewegung zu unterstützen, den Hasswellen der internationalen Hegemonisten und ihrer Vasallen in der Region ausgesetzt ist und in einen blutigen Krieg im Inland verwickelt wurde. Ebenso wie ein Blick nach Bahrain oder Myanmar, wo jeweils auf eine andere Weise die leidenden Muslime übergangen und ihre Feinde unterstützt werden oder auch ein Blick auf andere Völker, denen seitens der USA und ihrer Verbündeten kontinuierlich mit einem Militärangriff , Wirtschaftssanktionen oder Sicherheitssabotagen gedroht wird.

Die elitären Kräfte aus Politik, Kultur und Religion allerorts in der Islamischen Welt müssen sich verpflichtet fühlen, diese Tatsachen zu enthüllen. Es ist ein moralische und religiöse Pflicht für uns alle. Die nordafrikanischen Länder, die heute bedauerlicherweise mit schweren inländischen Meinungsverschiedenheiten konfrontiert sind, müssen mehr als alle anderen auf diese große Pflicht achten, nämlich die Identifizierung des Feindes und seiner Methoden und heimtückischen Kniffe.

Die Fortsetzung der Meinungsverschiedenheiten zwischen den nationalen Gruppen und die Achtlosigkeit gegenüber einem drohenden inländischen Krieg in diesen Ländern sind ein große Gefahr und erheblicher Schaden für die Islamische Umma, der nicht so schnell wieder gut zu machen sein wird.

Allerdings zweifle ich nicht daran, dass die Völker, die sich in dieser Region erhoben haben und das Islamische Erwachen spürbar machten, so Gott will, nicht zulassen, dass der Uhrzeiger wieder zurückgedreht wird und sich die Ära der korrupten fremdabhängigen Herrscher und Diktatoren wiederholt . Dennoch wird dies für sie schwierig sein, falls sie die Rolle der imperialistischen Mächte bei der Zwietrachtstiftung und den verheerenden Einmischungen nicht gewahr werden und die Epoche der Größe, Sicherheit und des Wohlstandes erst einige Jahre später Wirklichkeit werden kann.

Wir sind innerlich fest von den Kräften der Völker und von der Macht, die Gott, der Weise, in den Willen, den Glauben und die Weitsicht der Volksmassen gelegt hat, überzeugt und haben sie vor über drei Jahrzehnten in der Islamischen Republik Iran selber erlebt und sie mit Leib und Seele erprobt. Uns geht es darum, alle muslimischen Völker zu dieser Erfahrung ihrer Glaubensbrüder in diesem stolzen und unermüdlichen Land aufzurufen.

Ich bitte Gott, den Allmächtigen, um die vollständige Verbesserung der Situation der Muslime und die Abwehr der List des Feindes. Auch bitte ich Ihn darum, dass er den Hadsch von euch allen, werte Hadschpilger zum Hause Gottes, anerkennt, und bete für eure körperliche und seelische Gesundheit und für einen reichen spirituellen Proviant für euch alle.

Der Frieden und Segen Gottes sei mit Euch

Sayyid Ali Khamenei

5. Dhul Hidscha 1434, 19. Mehr 1392, 11. Oktober 2013

 

Ansprache auf der Konferenz „islamischer Gelehrten und des islamischen Erwachens“

29.4.2013

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Alle Dankpreisung gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und Segensgruß sei auf unserem Fürsten, Muhammad al-Mustafa, sowie auf seine reine und tugendhafte Ahl-ul-Bait, seinen treuen Gefährten, sowie derjenigen, die ihnen im Guten folgen, bis zum Tag der Auferstehung.

Ich heiße Sie, unsere verehrten Gäste, alle willkommen, und bitte den allmächtigen und barmherzigen Gott, dass er dieser gemeinsamen Bemühung Segen spenden und zu einem wirkungsvollen Schritt zur Besserstellung der Muslime werden lassen möge, „Wahrlich, er ist der Allhörende, der Wahrnehmende.“

Das Thema des islamischen Erwachens, mit welchem Sie sich in dieser Konferenz beschäftigen werden, steht heutzutage an der Spitze der Liste der Angelegenheiten der islamischen Welt und der islamischen Umma. Ein gewaltiges Phänomen, welches, wenn es mit der Erlaubnis Allahs gesund bleiben und fortschreiten sollte, imstande sein wird, in nicht weit entfernter Zukunft die Wiederbelebung der islamischen Zivilisation für die islamische Ummah und schließlich für die Menschen in aller Welt zu erreichen.

Was uns heute vor unseren Augen liegt und von keinem informierten und intelligenten Menschen geleugnet werden kann, ist, dass der Islam aus dem Randgeschehen des sozialen und politischen Gleichgewichts der Welt ausgetreten ist, und im Zentrum der entscheidenden globalen Ereignisse eine prominente und herausragende Position bezogen hat. Er bietet eine frische Perspektive auf das Leben, die Politik, die Herrschaft und soziale Entwicklungen an, welches in der heutigen Welt, die sich nach der Niederlage des Kommunismus und Liberalismus in einem ideologischen Vakuum befindet, als ein wichtiges und signifikantes Phänomen gerechnet wird. Es ist die erste Auswirkung, dass die politischen und revolutionären Ereignisse in Nordafrika und der arabischen Region auf der globalen Skala eine Stellung erreicht haben, welche selber Vorbote von noch größeren Wahrheiten sind, die sich in Zukunft ereignen werden.

Islamisches Erwachen, dessen Namen die Sprecher des arroganten und rückschrittlichen Lagers nicht einmal auszusprechen wagen und sich ängstigen, ist eine Wahrheit, dessen Zeichen in beinahe allen Teilen der islamischen Welt bezeugt werden können. Das deutlichste Zeichen des islamischen Erwachens ist der Enthusiasmus der öffentlichen Meinung, besonders unter jungen Leuten, die Pracht und Größe des Islam zu beleben, sowie ihre Erkenntnis über die Natur der internationalen Herrschaftsordnung und die Entschleierung des Gesichts der schamlosen, unterdrückerischen und arroganten Regierungen und Zentren, die den islamischen und nicht-islamischen Osten mehr als 200 Jahre lang unter ihren blutigen Klauen zermalmten und mit dem Schleier der Zivilisation und Kultur die Wesen der Nationen ihrem unbarmherzigen und vergewaltigenden Machtstreben aussetzten.

Die Dimensionen dieses segensreichen Erwachens sind umfassend und eines geheimnisvollen Weges, aber was an seinem umgehenden Resultat in wenigen nordafrikanischen Ländern gesehen wurde, kann die Herzen über die großen und kolossalen Ergebnisse der Zukunft festigen. Die wundersame Erfüllung von göttlichen Versprechen ist stets ein Hoffnung gebendes Zeichen, welches die Erfüllung von größeren Versprechen verkündet. Die qur'anische Erzählung der zwei Versprechen, die Gott der Mutter des Propheten Moses gegeben hat, sind Beispiele dieser göttlichen Taktik.

In diesem schweren Moment, als ihr befohlen wurde, ihr Baby in den Fluss zu legen, wurde ein göttliches Versprechen gegeben: „Wahrlich, wir bringen ihn dir zurück und entrichten ihn zu dem Entsendeten.“ Die Erfüllung des ersten Versprechens, welches das kleinere Versprechen und ein Grund zur Freude für die Mutter war, wurde zum Zeichen der Erfüllung des Versprechens der prophetischen Mission, welches weitaus größer war, und natürlich eine lange Zeit des Leidens, der Anstrengung und Geduld erforderte: „Dann gaben wir ihn seiner Mutter zurück, damit ihr Auge mit Freude erfüllt würde und damit sie nicht traurig ist und damit sie wüsste, dass Allahs Verheißung Wahrheit sei.“ Dieses wahre Versprechen ist eben jene große Mission, welche sich nach einigen Jahren erfüllt hat, und den Lauf der Geschichte änderte.

Ein anderes Beispiel ist die Erinnerung an die überwältigende Macht Gottes bei der Niederlage der Angreifer des Heiligen Hauses, wo Gott durch den großen Propheten zur Motivation der Bepredigten die Anordnung „So sollen sie denn dieses Hauses Herrn dienen“ verkündet und sagt, „Errichtet er nicht ihre List in Verirrung?“

Oder um den Geist Seines geliebten Propheten zu stärken, und um von der Wahrheit des Versprechens - „dein Herr hat dich weder verlassen, noch verabscheut“ zu überzeugen, wird die Erinnerung an den wundersamen Segen - „hat Er dich nicht als Waise gefunden dann dir Zuflucht gewährt und dich auf einem Irrweg gefunden und richtig geführt?“ - hervorgerufen. Und es gibt viele solcher Beispiele im edlen Qur'an.

An dem Tag, an dem der Islam den Sieg im Iran errungen hat, und es ihm gelang die Festung der Amerikaner und Zionisten in einem der wichtigsten Staaten in dieser äußerst wichtigen Region zu erobern, wussten die Weisen und Gelehrten, dass wenn sie Geduld und Erkenntnis aufwenden, weitere Siege aufeinander folgen werden, und so ist es auch gekommen. Die strahlenden Wahrheiten der Islamischen Republik, welche von unseren Feinden eingestanden werden, sind alle im Schatten des Vertrauens im göttlichen Versprechen, der Geduld, des Widerstandes und dem Ersuchen der Hilfe Gottes erzielt worden.

Gegenüber der Einflüsterung von schwachen Leuten, welche in den Zeiten der Anspannung zum Ruf: „Wir werden sicher eingeholt,“ geblasen haben, verkündeten unsere Leute: „Keineswegs! Mein Herr ist mit mir. Er wird mich richtig führen.“

Heute ist diese wertvolle Erfahrung für die Völker zugänglich, dass man sich gegenüber der Arroganz und Tyrannei erhoben hat, und es schaffte korrupte Regierungen, die den USA unterwürfig sind und von ihnen abhängen, zu stürzen oder zu erschüttern.

Der Widerstand, die Geduld, die Erkenntnis und das Vertrauen in das Versprechen „Und Allah wird gewiss dem zum Sieg verhelfen, der für seinen Sieg eintritt“ sind imstande diesen Weg der Ehre bis zum Erreichen des Gipfels der islamischen Zivilisation für die islamische Ummah zu ebnen.

In diesem wichtigen Treffen, zu dem einige Gelehrte der Ummah aus verschiedenen Ländern und islamischen Rechtsschulen anwesend sind, sehe ich es als angemessen an über einige erforderliche Aspekte bezüglich der Angelegenheiten des islamischen Erwachens zu sprechen:

Der erste Punkt ist, dass die frühesten Wellen des Erwachens in den Ländern dieser Region, welche zeitgleich mit dem Einzug der Anhänger des Kolonialismus einherging, hauptsächlich durch die Gelehrten der Religion und religiöse Vordenker verursacht wurden. Die Namen von herausragenden Führern und Persönlichkeiten wie die Sayyid Dschamal ad-Dins, Muhammad Abdus, Mirza Schirazis, Achund Khorasanis, Mahmoud al-Hassans, Muhammad Alis, Scheich Fadhlullahs, Hadsch Agha Nurullahs, Abul A'la Maududis, und die vieler anderer berühmter, großartiger, sich anstrengender, einflussreicher Gelehrter aus Iran, Ägypten, Indien und Irak, sind auf ewig in den Geschichtsbüchern eingetragen und aufgenommen worden.

Gleichermaßen erstrahlt in der heutigen Epoche der strahlende Name des großen Imam Chomeini wie ein funkelnder Stern an der Spitze der islamischen Revolution Irans. Währenddessen haben gestern wie heute hunderte von berühmten religiösen Gelehrten und tausende von weniger bekannten religiösen Gelehrten eine entscheidende Rolle in den großen und kleinen Reformbewegungen in verschiedenen Ländern gespielt. Die Liste von nichtgeistlichen Religionsreformern, wie Hassan Al-Banna und Iqbal Lahori, ist auch lang und beachtlich.

Die Geistlichen und Theologen waren mehr oder weniger in jedem Bereich die intellektuelle Autorität und spirituelle Unterstützung der Menschen gewesen. Wo immer sie als Wegweiser in Zeiten großer Entwicklungen in Erscheinung getreten sind und noch vor den Reihen der Menschen in der Begegnung mit den Gefahren vorangeschritten sind, wurde das intellektuelle Band zwischen ihnen und den Menschen gestärkt und ihre Rolle zur Wegweisung der Menschen wirkungsvoller. Dies ist für die Bewegung des islamischen Erwachens in derselben Weise von Vorteil und segensreich, wie es für die Feinde der Ummah und diejenigen, die einen Groll gegen den Islam hegen und gegen die Herrschaft der islamischen Werte sind, Sorge bereitend und unerwünscht ist.  Sie versuchen deshalb diese intellektuelle Autorität aus den religiösen Zentren zu tragen und neue Pole für sie zu schnitzen, wobei sie durch Erfahrung gelernt haben, dass sie mit ihnen leicht über nationale Prinzipien und Werte verhandeln können - etwas, welches im Falle von gottesfürchtigen Gelehrten und hingebungsvollen religiösen Persönlichkeiten niemals passieren würde.

Dies macht die Verantwortung für die religiösen Gelehrten (umso) schwerer. Sie müssen durch Wachsamkeit, großer Genauigkeit und die Kenntnis über die Methoden und trügerischen Taktiken des Feindes ihnen den Weg zur Einflussnahme schließen und die Irreführung durch den Feind vereiteln. Die Teilnahme am farbreichen Tisch der weltlichen Güter gehört zu den größten Plagen. Sich durch die Wohltat und Güte der Besitzer von Gold und Macht zu verunreinigen, sowie die Verschuldung gegenüber den Tyrannen der Wollust und Gewalt, sind die gefährlichsten Ursachen der Trennung von den Menschen und dem Verlust ihres Vertrauens und ihrer Vertrautheit. Egozentrismus und Machthunger, die schwache Individuen dazu verlocken, eine Neigung zu den Machtpolen zu entwickeln, bereiten den Boden für Korruption und Abweichung. Es ist notwendig, ständig diesen Vers im Sinn zu behalten: „Jene Wohnstatt im Jenseits, Wir geben sie denen, die weder Selbsterhöhung auf Erden begehren noch irgendwelche Verderbnis, und der Ausgang ist für die Gottesehrfürchtigen.“

Heute im Zeitalter der Hoffnung gebenden Bewegungen des islamischen Erwachens sind ab und an bestimmte Dinge zu beobachten, die einerseits die Anstrengungen der USA und des Zionismus aufzeigen, unsichere intellektuelle Autoritäten zu schaffen, und andererseits die Anstrengungen des ausschweifenden Qaruns (Kain) veranschaulichen, religiöse und gottesehrfürchtige Menschen zu ihren vergifteten und verunreinigten Aktivitäten zu ziehen. Religiöse Gelehrte und gottesehrfürchtige Männer sollten äußerst wachsam und vorsichtig sein.

Der zweite Punkt ist die Notwendigkeit des Entwurfs eines langfristigen Ziels für das islamische Erwachen in muslimischen Ländern. Eine edle und hohe Stellung, welches dem Erwachen der Nationen Orientierung und Halt gibt und sie zu jener Stelle führt. Mit der Ermittlung dieser Position ist es möglich einen Fahrplan zu erstellen und die mittel- und kurzfristigen Ziele darin zu spezifizieren.

Dieses finale Ziel kann nichts Geringeres als die Schaffung einer strahlenden islamischen Zivilisation sein. Die islamische Ummah mit all ihren Facetten in Form von unterschiedlichen Nationen und Ländern sollte die im Qur’an aufgeführte erwünschte zivilisatorische Position erreichen. Das führende und allgemeine Charakteristikum dieser Zivilisation besteht darin, dass die Menschen von all den spirituellen und materiellen Kapazitäten Gebrauch machen können, die Gott in der Natur und in ihrer eigenen Existenz zur Sicherung ihrer Glückseligkeit und Erhabenheit platzierte. Die Oberflächenstruktur dieser Zivilisation kann und sollte an einer zivilen Regierung, an aus dem Qur’an abgeleitete Gesetzen, an der selbstständigen Rechtsfindung und der Antwort auf die aktuellen Bedürfnisse der Menschheit, an der Vermeidung von Rigidität und reaktionären Haltungen, als auch von unvertretbarer Erneuerung und Verfälschung, am Schaffen allgemeiner Wohlfahrt und Reichtum, am Inkraftsetzen von Gerechtigkeit, an der Befreiung von einer Wirtschaft, die auf Sonderprivilegien, Zins und Stolz, sowie auf Reichtum basiert, am Vorantreiben menschlicher Werte, an der Verteidigung der unterdrückten Menschen in der Welt und an harter Arbeit und Innovation erkennbar sein.

Die Annahme einer Idschtihadansicht (Ansicht durch selbständige Rechtsfindung eines versierten Rechts- bzw. Fachgelehrten) und Gelehrtenansicht auf verschiedenen Gebieten, von der Humanwissenschaft bis zum System der formalen Bildung und Erziehung, von der Wirtschaft und dem Bankenwesen zu technischer und technologischer Produktion, von modernen Medien, zu Kunst und Kino, bis hin zu internationalen Beziehungen und anderen Feldern, gehören alle zu den Erfordernissen dieses Zivilisationsaufbaus.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass all diese Dinge möglich sind und in Reichweite der Fähigkeiten unserer Gemeinschaften liegen. Dieser Perspektive darf nicht mit Hast oder Pessimismus begegnet werden. Pessimismus hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten ist eine Undankbarkeit gegenüber den Segnungen Gottes, und der Hilfe Gottes, und der Verfahrensweise der Schöpfung keine Achtung zu schenken gipfelt darin, in den Morast des Hegens „schlechter Gedanken über Allah“ zu geraten. Wir können die Kette der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Monopole der hegemonialen Mächte brechen und die islamische Ummah in der Einforderung der Rechte der Mehrheit der Nationen in der Welt, welche heutzutage von einer Minderheit arroganter Mächte unterjocht werden, zum Vorreiter machen.

Die islamische Zivilisation kann mit den Merkmalen Glaube, Wissen, Moral und kontinuierlicher Anstrengung der islamischen Ummah und der gesamten Menschheit fortschrittliches Gedankengut und eine edle Moral schenken, und sie kann der Ausgangspunkt der Befreiung von einer materialistischen und unterdrückerischen Weltsicht und einer verdorbenen Moral sein, die die Säulen der gegenwärtigen westlichen Zivilisation bilden.

Der dritte Punkt ist, dass in den Bewegungen des islamischen Erwachens der bitteren und schrecklichen Erfahrung dauerhaft Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, dem Westen in der Politik, der Moral, dem Verhalten und der Lebensweise zu folgen. Die muslimischen Länder sind in mehr als einem Jahrhundert des Festhaltens an der Kultur und Politik der arroganten Regierungen schwerwiegenden Plagen, wie der politischen Abhängigkeit und Erniedrigung, des wirtschaftlichen Elends und der Armut, des Untergangs der Tugendhaftigkeit und Moral, sowie der beschämenden wissenschaftlichen Rückständigkeit, anheim gefallen - und das, obwohl die islamische Ummah in all diesen Aspekten eine ruhmreiche Geschichte vorzuweisen hat. Diese Aussage sollte nicht als eine Feindseligkeit gegenüber dem Westen interpretiert werden. Wir hegen gegen keine Gruppierung von Menschen aufgrund geographischer Unterschiede eine Feindschaft. Wir haben von Imam Ali (Friede sei mit ihm) gelernt, welcher über die Menschen sagte: „Sie sind zweierlei- entweder Geschwister in der Religion, oder ebenbürtig in der Schöpfung.“ Unsere Beschwerde richtet sich gegen Unterdrückung und Arroganz, (Fremd-)herrschaft und Gewalt, sowie die moralische und praktische Verdorbenheit und Degenerierung, die von kolonialistischen und arroganten Mächten in unsere Nationen injiziert wurden. Gegenwärtig können wir die Schikane, Einmischung und Druckausübung der USA und einiger seiner Wurmfortsätze in der Region in jenen Ländern beobachten, in denen sich die Brise des Erwachens zu einem Sturm des Aufstandes und der Revolution entwickelt hat. Ihre Versprechungen dürfen keinen Einfluss auf die Entscheidungen und Handlungen herausragender politischer Persönlichkeiten und die große Volksbewegung ausüben. Wir müssen hier aus unseren Erfahrungen Lehren ziehen. Jene, die seit Jahren ihre Hoffnungen an die Versprechungen der USA geheftet und die Hinwendung zum Unterdrücker als Basis ihrer Ausrichtung und Politik festgelegt haben, haben es nicht geschafft, irgendwelche Probleme ihrer Nationen zu lösen, oder eine Ungerechtigkeit gegen sich selbst oder andere zu neutralisieren. Sie haben es durch Ergebenheit gegenüber den USA nicht vermocht, die Zerstörung auch nur eines einzigen palästinensischen Hauses auf einem Territorium zu verhindern, welches den Palästinensern gehört. Die Politiker und herausragenden Persönlichkeiten, die durch Bestechung getäuscht, oder von den Drohungen aus dem Lager der arroganten Mächte eingeschüchtert werden sollten, und die große Gelegenheit zum islamischen Erwachen verpassen, sollten sich vor dieser göttlichen Drohung fürchten: „Hast du nicht diejenigen gesehen, die Allahs Gnade für Undankbarkeit eintauschten und ihr Volk in die Stätte der Verderbnis brachten, in die Hölle? Dort sollen sie eingehen, und das ist ein schlimmer Ruheplatz.“

Der vierte Punkt besteht darin, dass heute eines der gefährlichsten Dinge, die die Bewegung des islamischen Erwachens bedroht, in den Anstrengungen besteht, Zwietracht zu säen und diese Bewegungen in blutige konfessionelle, ethnische und nationalistische Konflikte zu verwandeln. Gegenwärtig wird dieses Komplott durch Geheimdienste des Westens und des Zionismus mit der Hilfe von Petrodollars und bestechlichen Politikern von Ostasien bis Nordafrika und besonders in der arabischen Region mit Ernsthaftigkeit und Anstrengung vorangetrieben. Und das Geld, das für die Besserstellung der Schöpfung Gottes zu Diensten gestellt werden könnte, wird für Drohungen, Exkommunizierung, Ermordung, Bombardierung, Blutvergießen unter Muslimen und zum Entfachen langanhaltenden Hasses genutzt. Jene, die die vereinigte Macht des Islam als Hindernis auf ihrem Weg zu ihren bösartigen Zielen betrachten, sind zu dem Schluss gelangt, dass das Entflammen von Konflikten innerhalb der islamischen Ummah der leichteste Weg ist, um ihr teuflisches Ziel zu erreichen, und sie haben Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich islamischer Rechtsprechung, Theologie, Geschichte und Überlieferungen – welche natürlich und unvermeidlich sind – als Ausrede benutzt, um zu exkommunizieren, Blut zu vergießen, sowie Zwietracht und Verderben zu stiften. Ein aufmerksamer Blick auf die heimischen Konflikte lässt die Hände des Feindes hinter diesen Tragödien erkennen. Diese täuschenden Hände nutzen unzweifelhaft die Ignoranz, die Vorurteile und die Oberflächlichkeit, welche in unseren Gesellschaften vorherrscht, und gießen Öl ins Feuer. Die Verantwortung der religiösen und politischen Reformer, sowie bedeutender Persönlichkeiten wiegt in dieser Hinsicht sehr schwer.

Zur Zeit ist Libyen auf seine Weise, Ägypten und Tunesien auf ihre Art und Weise, Syrien in seiner Art, Pakistan in seiner Weise und Irak und Libanon in ihrer Art und Weise von diesem gefährlichen Feuer betroffen oder befinden sich an seiner Peripherie. Es ist notwendig äußerst wachsam zu sein und nach einer Behandlung zu streben. Es wäre naiv zu denken, dass all diese Dinge auf ideologische und ethnische Faktoren zurückzuführen seien. Die Propaganda-Kampagne des Westens und seiner abhängigen medialen Söldner in der Region geben vor, dass der zerstörerische Krieg in Syrien ein Konflikt zwischen Schia und Sunnah sei, und somit schaffen sie einen sicheren Spielraum für die Zionisten und die Feinde der Widerstand(-sbewegungen) in Syrien und im Libanon. Und das obwohl die beiden Konfliktparteien in Syrien weder Sunniten noch Schiiten sind, sondern sich aus Unterstützern und Gegnern des anti-zionistischen Widerstandes zusammensetzen. Weder ist die syrische Regierung eine schiitische Regierung, noch handelt es sich bei der säkularen und anti-islamischen Opposition um eine sunnitische Gruppierung. Die wichtigste Errungenschaft der Verschwörer dieses verhängnisvollen Szenarios ist, dass sie es geschafft haben die religiösen Gefühle einfach gestrickter Menschen zu nutzen, um dieses tödliche Feuer zu entfachen. Ein Blick auf das Geschehen und diejenigen, die darin auf verschiedenen Ebenen involviert sind, macht diesen Aspekt für jeden gerechten Menschen erkennbar.

Auch in der Angelegenheit um Bahrain verbreitet diese Welle der Propaganda auf eine etwas andere Art und Weise Lug und Trug. In Bahrain hat die unterdrückte Mehrheit, welche seit vielen Jahren ihres Wahlrechtes und anderer fundamentaler Rechte einer jeden Nation beraubt wurde, zur Einforderung ihrer Rechte aufbegehrt. Solle man nur, weil die unterdrückte Mehrheit schiitisch ist und die tyrannische säkulare Herrschaft den Anschein erweckt sunnitisch zu sein, dies als einen Konflikt zwischen Schia und Sunnah betrachten? Allerdings wollen die europäischen und amerikanischen Kolonialisten, sowie ihre regionalen Freunde es so aussehen lassen. Doch stellt dies auch die Wahrheit dar?

Dieses sind Aspekte, die die religiösen Gelehrten und gerechten Reformer zum Nachdenken, zur Genauigkeit und zur Verantwortungsübernahme auffordern, und sie machen die Kenntnis über die Ziele der Feinde zur Betonung von konfessionellen, ethnischen und parteiischen Differenzen für jeden zu einer Verpflichtung.

Der fünfte Punkt ist, dass einer der Maßstäbe, an denen man ermitteln muss, ob sich die Bewegungen des islamischen Erwachens auf dem richtigen Weg befinden, ihre eingenommen Positionen zum Palästina-Konflikt darstellen. Seit 60 Jahren bis heute ist durch die Beschlagnahme Palästinas kein größerer Kummer dem Herzen der islamischen Ummah auferlegt worden. Die Tragödie Palästinas stellte vom ersten Tag bis heute eine Kombination aus Tötungen, Terror, Zerstörung, Enteignung und Angriffe gegen islamische Heiligtümer dar. In der Notwendigkeit diesem gegnerischen und besetzenden Feind mit Widerstand zu begegnen, herrscht unter allen islamischen Konfessionen hinweg ein Einvernehmen, und es besteht unter allen loyalen und gesunden nationalen Strömungen ein Konsens darüber. Jede Strömung in den islamischen Ländern, die diese religiöse und nationale Verantwortung aus Rücksicht auf den herrischen Willen der USA, oder unter dem Vorwand von unvernünftigen Rechtfertigungsversuchen vergisst, sollte nicht erwarten, dass sie als treu zum Islam oder aufrichtig in ihrer Behauptung zur Heimatliebe angesehen wird. Das ist eine Prüfung. Jeder, der die Parole zur Befreiung der heiligen Stadt Al-Quds (Jerusalem), sowie die Rettung der palästinensischen Nation und des palästinensischen Territoriums nicht akzeptiert oder an den Rand rückt und der Front des Widerstandes den Rücken kehrt, ist schuldig. Die islamische Ummah sollte diesen klaren und fundamentalen Maßstab an jedem Ort und zu jeder Zeit im Sinn behalten.

Liebe Gäste! Brüder und Schwestern!

Verliert den feindlichen Plan niemals aus den Augen. Unser Mangel an Wachsamkeit schafft Möglichkeiten für unsere Feinde. Die Lehre, die Imam Ali (Friede sei mit ihm) uns gelehrt hat ist: „Und ein jeder, der in den Schlaf fällt, dessen Feind wird nicht schlafen.“ Unsere Erfahrung in der Islamischen Republik im Hinblick dessen ist lehrreich. Nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran haben die arroganten westlichen Regierungen und die USA, die für lange Zeiten vorher iranische Tyrannen in ihrer Faust hatten und das politische, wirtschaftliche und kulturelle Schicksal unseres Landes bestimmten, und weiterhin die enorme Kraft des islamischen Glaubens in unserer Gesellschaft unterschätzten und über die Fähigkeiten der Basij, sowie über die Rechtleitung des Islam und des edlen Qur'an im Unklaren waren, plötzlich ihre Unwissenheit erkannt, so dass ihre staatlichen Organisationen, Geheimdienste und Kommandozentralen die Arbeit wieder aufnahmen, um ihre peinliche Niederlage wieder gut zu machen. Wir haben verschiedene Arten von Intrigen und Verschwörungen in diesen mehr als 30 Jahren gesehen. Was ihre Hinterlist scheitern ließ, ist an zwei grundsätzlichen Faktoren festzumachen: Das Festhalten an islamischen Prinzipien und die Anwesenheit der Menschen im Geschehen. Diese zwei Faktoren sind überall der Schlüssel zum Sieg und zur Erlösung. Der erste Faktor wird durch aufrichtigen Glauben an das göttliche Versprechen, und der zweite Faktor durch reine Anstrengung und eine aufrichtige Erklärung (des Geschehens) gewährleistet. Eine Nation, die an die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit ihrer Führer glaubt, wird das Geschehen von ihrer gesegneten Anwesenheit mit ihrem Enthusiasmus füllen, und wo auch immer eine Nation mit einer gefestigten Absicht am Ort des Geschehens bleibt, wird keine Macht die Fähigkeit haben sie zu besiegen. Dies ist eine erfolgreiche Erfahrung für alle Nationen, die durch ihre Anwesenheit das islamische Erwachen markierten.

Ich bitte Allah, den Hocherhabenen, dass er Ihnen und allen muslimischen Nationen Seine Rechtleitung, Unterstützung und Barmherzigkeit zuteil werden lassen möge.

Und der Frieden und Segen Allahs seien mit Ihnen.

 

Botschaft Imam Chamenei´s zu Beginn des neuen Sonnenjahres 1392

 

Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Begnadenden
یا مقلّب القلوب و الأبصار،
 یا مدبّر اللّیل و النّهار،
 یا محوّل الحول و الأحوال،
 حوّل حالنا الی احسن الحال
O Du, der Du Herzen und Blicke verwandelst
O Du, der Du Nacht und Tag vorgesehen hast
O Du, der Du das Jahr und die Zustände änderst,
Verändere unseren Zustand zum besten Zustand

 
اللّهمّ صلّ علی حبیبتك سیّدة نساء العالمین فاطمة بنت محمّد صلّی الله علیه و ءاله. اللّهمّ صلّ علیها و علی ابیها و بعلها و بنیها.
O Gott, Dein Segensgruß gelte deiner geliebten Fatima, der Fürstin aller Frauen der Welt, Tochter Mohammads - Der Friede und Segen Gottes sei mit ihm und seinem Hause. O Gott, grüße und segne sie und ihren Vater, ihren Gemahl und ihre Kinder.

 
اللّهمّ كن لولیّك الحجّة بن الحسن صلواتك علیه و علی ءابائه فی هذه السّاعة و فی كلّ ساعة ولیّا و حافظا و قائدا و ناصرا و دلیلا و عینا حتّی تسكنه ارضك طوعا و تمتّعه فیها طویلا.
Oh Allah, sei für Deinen Vertrauten,
dem (beweiskräftigen) Argument, Sohn des Hasan (al Askari)
- Deine Segnungen seien auf ihm und auf seinen Vätern -
sowohl in dieser Stunde als auch in jeder Stunde,
ein Vertrauter und ein Hüter,
eine Anführung und ein Siegesbringer,
ein Wegweiser und Vorausschauer,
bis Du ihn (schließlich) in Deine Erde gütig einziehen lässt,
in dem Du ihm (dann) lange darin Genuss gewährst.

 
. اللّهمّ اعطه فی نفسه و ذرّیّته و شیعته و رعیّته و خاصّته و عامّته و عدوّه و جمیع اهل الدّنیا ما تقر به عینه و تسرّ به نفسه
O Gott, beschere ihm und seinen Nachkommen, seinen Anhängern und seinen Befolgern, seinem Volke und seinen engsten Vertrauten und allen, die ihm gehorchen, sowie seinen Feinden und allen Weltbewohnern das, was seine Augen aufleuchten lässt und was sein Herz beglückt.
 
Hiermit möchte ich allen meinen werten Landsleuten im ganzen Land und allen Iranern, wo auch immer auf der Welt sie sich befinden, und allen Völkern, die das Nouruz-Fest begehen, gratulieren, insbesondere aber unseren geschätzten aufopferungsbereiten Kämpfern, den Märtyrerfamilien, den Kampfversehrten und ihren Angehörigen sowie allen, die im Dienste der islamischen Staatsordnung und unseres geliebten Landes tätig sind. Ich hoffe, dass Gott, der Höchsterhabene, diesen Tag und den Beginn des Neuen Jahres für unsere Nation und für alle Muslime auf der Welt zu einer Quelle für Wohlergehen, Glück und Freude werden und Er uns bei der Erfüllung unserer Aufgaben erfolgreich sein lässt. Meine werten Landsleute sollten darauf achten, dass die Trauertage für Hazrate Fatima (a.s.) in die Mitte der Nouruz-Festtage fallen und wir alle diese Tage achten und würdigen müssen.
Die Zeit und der Augenblick, in dem das neue Jahr beginnt, ist in Wahrheit genau die Grenzlinie zwischen einem Ende und einem Anfang, dem Abschluss des vergangenen Jahres und dem Beginn des neuen. Natürlich sollten wir hauptsächlich nach vorne blicken, das neue Jahr sehen und uns auf es vorbereiten und planen. Aber sicherlich ist auch ein Blick hinter uns und auf den Weg, den wir zurückgelegt haben, vorteilhaft; damit wir sehen, was wir getan und wie wir gehandelt haben und was sich daraus ergab; damit wir daraus lernen und Erfahrungen gewinnen.
Das Jahr 1391 war wie jedes Jahr abwechslungsreich. Es brachte erfreuliche und unerfreuliche Dinge, Erfolge und Erfolglosigkeiten. Das Leben der Menschen ist immer schon so gewesen: kurvenreich und voller Auf und Nieder. Entscheidend ist, dass wir die Täler überwinden und die Gipfel zu erreichen versuchen.
Bei unserer Konfrontation mit den arroganten Weltmächten im Laufe des Jahres 1391 haben wir deutlich erlebt, dass die Feinde hart und streng mit der iranischen Bevölkerung und der islamisch-republikanischen Staatsordnung umgingen. Diese Geschichte war nach außen hin ein Akt der Strenge des Feindes, aber im Kern verhalf sie der iranischen Nation zu Erfahrungen und zu Erfolgen auf verschiedenen Schauplätzen. Die Feinde hatten verschiedene Bereiche im Visier, insbesondere den wirtschaftlichen und politischen. Im Bereich der Wirtschaft erklärten sie offen, dass sie die iranische Nation durch Sanktionen lähmen wollen. Aber sie vermochten die iranische Nation nicht zu lähmen und wir haben dank Gottes Gunst und der Gnade des Herrn viele Fortschritte erzielt, die unserer werten Bevölkerung im Einzelnen geschildert wurden. So Gott will, werde ich, vorausgesetzt, dass ich noch lebe, am ersten Farwardin kurz über einige Dinge sprechen.
Im wirtschaftlichen Bereich ist die Bevölkerung natürlich unter Druck geraten und es sind Schwierigkeiten aufgetreten, zumal im Inland Probleme vorlagen. Es hat gewisse Versäumnisse und Nachlässigkeiten gegeben, welche die Pläne der Feinde begünstigten. Doch insgesamt war die Bewegung der Islamischen Ordnung als Ganzes und der Bevölkerung als Ganzes progressiv und nach vorne gerichtet und wir werden – so Gott will – in Zukunft Zeuge der Auswirkungen und Resultate dieser Erfahrungen sein.
Im politischen Bereich wollten sie (die Feinde) die iranische Nation einerseits in die Isolation drängen und sie andererseits in Unschlüssigkeit und Skepsis versetzen, um ihre Entschlossenheit zu vermindern. Genau das Umgekehrte geschah. Hinsichtlich ihrer Absicht, die iranische Nation zu isolieren, konnten sie nicht einmal unsere internationale logische Politik behindern, wofür es einige Beispiele wie die Sitzung der Blockfreien Staaten in Teheran, an der zahlreiche Staatsoberhäupter und Verantwortungsträger anderer Länder teilnahmen, gab. Es trat das Gegenteil von dem, was die Feinde beabsichtigten, ein und dies zeigte, dass die Islamische Republik nicht isoliert ist, sondern dass man die Islamische Republik, den islamischen Iran und unsere werte Nation auf der Welt achtet und schätzt.
Was inländische Angelegenheiten betrifft, hat unsere werte Bevölkerung, immer wenn sich die Gelegenheit zur Demonstration ihrer Gefühle anbot, insbesondere am 22. Bahman 1391 , die notwendige Beherztheit und ihren Heldenmut bewiesen; sie ist noch enthusiastischer und massiver auf dem Schauplatz erschienen. Ein weiteres Beispiel war auch die Präsenz der Bevölkerung von Nord-Chorassan inmitten der Sanktionen, welche exemplarisch den Standpunkt und die Gesinnung der iranischen Nation hinsichtlich der Islamischen Staatsordnung und ihrer dienstfertigen Verantwortungsträger zeigte. Gott sei Preis und Dank - sind ja auch große Leistungen während des Jahres vollbracht worden: Anstrengungen auf dem Gebiet der Wissenschaft, infrastrukturelle Tätigkeiten, zahlreiche Initiativen der Verantwortungsträger und der Bürger. Es sind die Voraussetzungen für die Vorwärtsbewegung und – so Gott will – für einen explosionsartigen Fortschritt geschaffen worden, sowohl im Bereich der Wirtschaft als auch im Bereich der Politik, und auch in den anderen bedeutenden Bereichen.
Das Jahr 1392 lässt mit Gottes Gnade und dank der Entschlossenheit und dem Einsatz der muslimischen Bevölkerung eine optimistische Aussicht zu und wird ein Jahr des Fortschrittes, der Dynamik und Erfahrung der iranischen Nation sein; allerdings nicht in dem Sinne, dass die Aggressionen der Feinde zurückgehen werden, sondern in dem Sinne, dass die iranische Bevölkerung noch mehr Bereitschaft beweist, noch effektiver mitwirkt und die Zukunft dieses Volkes mit eigenen Händen und aufgrund eigener kompetenter Anstrengungen – so Gott will –besser und hoffungsfroher gestalten wird.
Was im Jahre 92 auf uns zukommt, bezieht sich natürlich erneut hauptsächlich auf die beide wichtigen Bereiche Wirtschaft und Politik. In der Wirtschaft ist die nationale Produktion zu beachten, wie es auch im Motto des vergangenen Jahres hieß. Es ist in dieser Beziehung schon etwas geschehen. Aber die Förderung der nationalen Produktion und die Unterstützung für iranische Arbeit und iranisches Kapital sind eine langfristige Angelegenheit. Dieses Ziel ist nicht in einem Jahr erreichbar. Erfreulicherweise wurden in der zweiten Jahreshälfte 1391 die nationalen Produktionsstrategien verabschiedet und angeordnet – Damit wurden praktisch die Weichen gestellt und aufgrund dieser Basis können Parlament und Regierungskabinett planen und eine geeignete Bewegung beginnen und – so Gott will – mit festem Willen und anhaltendem Einsatz vorankommen.
Was die politischen Fragen anbelangt, sind die Präsidentschaftswahlen die wichtigste Sache im Jahre 1392. In Wahrheit wird das Schicksal in Bezug auf die Exekutive und Politik - und in gewissem Sinne auch das allgemeine Schicksal - bei diesen Wahlen für vier Jahre festgelegt. So Gott will – wird die Bevölkerung mit ihrer Anwesenheit auf dieser Arena eine gute Zukunft für ihr Land und für sich selber schaffen. Natürlich ist es wichtig, dass die Teilnahme der Bevölkerung im Bereich der Wirtschaft und ebenso im Bereich der Politik dschihad-artig erfolgt. Es ist notwendig, die Arena mutig und einsatzbereit zu betreten, mit einem festen Willen und optimistischem Blick. Man muss sich mit einem Herzen voller Hoffnung und Eifer auf diesen Schauplätzen einfinden und mit Heldenmut und Beherztheit auf die Ziele zustreben.
Von dieser Warte aus möchte ich das Jahr 1392 zum “Jahr des mutigen Einsatzes in Politik und Wirtschaft“ ernennen und ich hoffe, dass sich in diesem Jahr dank Gottes Segen, mit Hilfe unserer geliebten Bevölkerung und unserer wohlgesinnten Verantwortungsträger Heroisches in der Wirtschaft und Politik ereignen wird.
In Hoffnung auf die Gunst des Herrn und die Bittgebete des Imam der Zeit (unsere Seelen seien ihm geopfert) und indem wir die geläuterte Seele des großartigen Imam (Chomeini) und die geschätzten Märtyrer grüßen:
Der Frieden und Segen Gottes und Seine Barmherzigkeit sei mit Euch

 

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