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Die Bedrohungen und Chancen der Islamischen Welt, 23.12.2003

Wir veröffentlichen die gekürzte Fassung einer Ansprache, die das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah al-Udhma Khamenei, vor einer Gruppe von Muslimen und Studenten aus 56 verschiedenen islamischen Ländern am 23. Dezember 2003 Dezember gehalten hat. Vorher sprachen Qazi Hussain Ahmad, der Vorsitzende von Jamaat-e-Islam Pakistan und Sadiq al Mahdi, der frühere Ministerpräsident des Sudans und Vorsitzender der Ummah Partei

Im Namen Gottes, des Gnädigen und Barmherzigen,

ich heiße sie alle, die Teilnehmer und teuren Brüder, willkommen. Ich möchte Ihnen sehr danken, dass sie die Einladung der Islamischen Republik Iran angenommen haben, an dieser Versammlung teilzunehmen. Ihr seid unter Euerer Familie und Euren Brüdern. Der Iran ist die zweite Heimat der Muslime in der ganzen Welt. Es war notwendig, dass eine solche Zusammenkunft zu dieser Zeit stattfindet, weil die Muslime in der ganzen Welt mit neuen Ereignissen konfrontiert sind und vor Herausforderungen stehen, die sie bedrohen. Wenn ein Mensch bedroht ist, dann ist es logischerweise ratsam, seine Kräfte zu sammeln und seine Intelligenz einzusetzen, um geeignete und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um der Bedrohung entgegentreten zu können. Eine lebendige Nation wie die islamische Nation sitzt nicht passiv da, um dem Schicksal seinen Lauf zu lassen. Der Islam ermutigt und inspiriert die Islamische Ummah unter Berücksichtigung aller Ereignisse und Vorgänge, Maßnahmen zu ergreifen, sich zu erheben und die Gedanken zu sammeln. So benötigt die islamische Welt heute die Bündelung der Kräfte und Ihr habt auf dieses Erfordernis geantwortet. Wir erwarten, dass diese Versammlung ernst genommen wird, wie es ihr gebührt. Die Probleme des Islams und die Fähigkeiten der islamischen Ummah müssen genau geprüft und die Wege zur Nutzung dieser Fähigkeiten müssen klargestellt werden.

Wir, als die Regierung der Islamischen Republik sind abhängig vom Allmächtigen Gott, alhamdulillah. Wir stützen und verlassen uns auf unsere edle und wachsame Nation. Wir sind bereit, unsere Rolle zu spielen und zu erfüllen und leisten heute unseren Beitrag als Mitglied der Islamischen Gemeinschaft. Es ist wahr, dass die Islamische Welt gegenwärtig neuen Bedrohungen gegenübersteht. Aber auf der anderen Seite stehen uns auch neue günstige Möglichkeiten und Gelegenheiten zur Verfügung. Wir haben neue Chancen. Solche günstigen Möglichkeiten und Gelegenheiten haben in der Vergangenheit nicht bestanden. Wenn man von günstigen Gelegenheiten redet, werden die Gedanken der Menschen auf günstige finanzielle Möglichkeiten gelenkt, zum Beispiel können manche Menschen denken, dass ich über die geographische Lage, den historischen Hintergrund unserer natürlichen Ressourcen unter unserer Erdoberfläche rede. Einige mögen denken, dass die große Bevölkerung, die große Bevölkerungszahl der islamischen Welt eine günstige Gelegenheit oder Bedingung ist. Als erstes denken Menschen über solche Ressourcen als günstige Gelegenheiten, als Chancen. Natürlich sind das günstige Bedingungen. Darüber gibt es keine Zweifel. Doch wir müssen erkennen, dass obwohl wir solche Ressourcen auch in der Vergangenheit besaßen, die Kolonialmächte es zustande gebracht haben, über die Islamische Welt Kontrolle zu erlangen. Ihre Kontrolle über die islamische Welt hat uns um 150 bis 200 Jahre zurückgeworfen. Im Ergebnis wurde die muslimische Welt in ein abhängiges und rückschrittliches Volk verwandelt. Wir ziehen deswegen die Schlussfolgerung, dass solche Ressourcen allein nicht ausreichend sind. Wenn man zu einem kritischen Zeitpunkt schwach und rückständig bleibt, bedeutet das nicht, dass eine schwache Nation zum Schicksal der Rückständigkeit verurteilt ist. Wann immer wir zu Sinnen kommen, unseren Verstand gebrauchen und die Pflichten erfüllen, die der Islam uns vorgeschrieben hat, wird sich alles ändern und die islamische Welt wird beginnen, im realen Sinne Fortschritte zu machen.

Meiner Meinung nach ist die beste günstige Gelegenheit, die beste Chance, die der Islamischen Welt offen steht, der Islam selbst. Wir sind gesegnet durch den Islam und das ist das größte Geschenk des Allmächtigen Gottes an uns. Der Allmächtige Gott sagte uns im heiligen Koran, dass er uns den Islam als Geschenk gegeben hat. Das ist das größte Geschenk, das uns der Allmächtige Gott gegeben hat. Was immer wir an Dankbarkeit zu zeigen wünschen, sollten wir das durch die Einhaltung des Glaubens tun. Der Islam kann das Herz der Menschheit rüsten und kann auch die Muslime mit Wissen und Einigkeit ausstatten. Das ist die Macht des Islams, und man sollte diese Macht nicht unterschätzen.

Die Lage des Islam ist heute anders als vor 50 Jahren. Verglichen mit der Zeit vor 50 Jahren, ist die Welt des Islam lebendiger, begeisterter, enthusiastischer, hoffnungsvoller geworden und steht mehr auf der Linie der Erwartungen der Jugend. Es gibt eine Fülle von Hoffnungen und Erwartungen, die vor uns liegen. Wir müssen diese erkennen und sie ernst nehmen.

Die Muslime der Welt sind heutzutage stolz auf ihren Glauben. Es gab eine Zeit, da waren die Muslime überhaupt nicht auf ihren Glauben stolz. Viele muslimische Studenten waren in der Vergangenheit stolz darauf, den Glauben zu umgehen und islamische Rituale nicht einzuhalten. Das hat sich heutzutage geändert, da in der ganzen islamischen Welt die jungen Menschen und Schüler stolz sind, die islamischen Gebote zu befolgen und ihre islamische Identität zu wahren. Das ist eine große günstige Gelegenheit und Chance.

Die Hauptrivalen der islamischen Ideologie wie Marxismus, Kommunismus und Sozialismus, sind von der Bildfläche verschwunden. In der Vergangenheit waren sie die Hauptherausforderungen des Islams. Einst musste sich der Islam gegen sie verteidigen und musste der gottlosen Ideologie des Marxismus entgegentreten. Heute sind diese Rivalen des Islams geschlagen. In den Realitäten der Welt gibt es den Marxismus nicht mehr. Dank ihrer Beseitigung ist der Islam erstarkt."

Heutzutage ist der politische Islam stark und mächtig auf die politische Bühne getreten. Das ist etwas, was es in der islamischen Welt bisher überhaupt noch nicht gegeben hat. Was immer über den politischen Islam vorher gesagt wurde, bezieht sich immer auf die ersten Jahrhunderte des Islams. Jetzt steht der politische Islam zu Recht im Zentrum der Angelegenheiten und Ereignisse, hat seine eigenen Fähigkeiten gezeigt und seine eigene Macht errichtet. Er hat bewiesen, dass er Widerstand leisten kann, dass er aufbauen und sich selbst beweisen kann. Das ist eine sehr große Chance.

Während der vergangenen Jahre, etwa ein halbes Jahrhundert zuvor und auch schon vor dem pflegten diejenigen, die wünschten, das Schicksal der Muslime zu beherrschen, ihnen westliche Modernität zu versprechen. Sie pflegten zu sagen: Wir werden euch westliche Modernität bieten, wenn ihr euch uns und unserer Kultur ergebt und ausliefert.

Heute sehen die Muslime, wenn sie auf die Vergangenheit zurückblicken, dass die westliche Modernität der Welt des Islams Abhängigkeit und Korruption gebracht hat. Sie hat den Muslimen Schwäche für ihre Nationen und Regierungen gebracht. Allgemein gesagt heißt das, die westliche Modernität hat die Muslime nicht zu Wissenschaftlern und zu Innovatoren, sondern zu Untertanen gemacht. Deswegen sind die Muslime heute wachsamer und mehr auf der Hut als die Muslime vergangener Generationen.

Die Widersprüche des Liberalismus

Heute ist der Liberalismus auch an seinen Geburtsstätten mit Widersprüchen konfrontiert. Die gleichen Leute, die die Losung der Verteidigung der Freiheit gesungen haben, greifen heute zu Methoden, die der Freiheit an den Geburtsstätten der individuellen Freiheit und des Liberalismus sowie in ihren Zentren der Entscheidungsfindung widersprechen, die das Gegenteil von Freiheit sind, die der Freiheit ins Gesicht schlagen. Heute hat der Westen keine Antwort auf die Verfolgung und Ermordung der palästinensischen Kinder. Heute hat der Westen keine Antwort auf die Okkupation des Iraks und Afghanistans. Der Westen kann sich auch nicht verteidigen und rechtfertigen angesichts der schrecklichen und grausamen Tötungen und Massenmorde im Irak und im Afghanistan. Der Westen hat auch keine Antwort und kann sich auch nicht gegen eine religiöse Regierung des Volkes sowie die Nationen verteidigen, die für den Islam votiert haben und von den US-Amerikanern herausgefordert werden.

Heute hat der Westen auch keinerlei Antwort auf die Beleidigungen und Entwürdigungen der Frau, auf die Verletzung der Würde der Frauen. Heute ist in der westlichen Welt, dem Geburtsort der Freiheit und Demokratie, die Würde der Frauen verloren gegangen. Die sexuelle Korruption hat extreme Ausmaße angenommen und Familien stehen am Rande ihrer Zerstörung. Statistiken über die Zerstörung der Grundfundamente des Familienlebens in den westlichen Ländern sind empörend, abscheulich und schockierend. Das sind Dinge, mit denen der Westen mittels der Losung des Liberalismus versucht hat, die Welt zu überzeugen, aber heute haben sie bewiesen, dass die unlösbaren Widersprüche im Liberalismus selbst stecken.

Heute handeln die USA und ihre arroganten Verfechter in repressiver Form gegenüber dem Islam. Ihr könnt sehen, dass die USA heute nach Dutzenden von Jahren der eindeutigen Verteidigung von Diktatoren und der Einsetzung von Diktatoren in Machtfunktionen mit der Verkündung der Losung der Demokratie in diesen Regionen die Völker und Nationen nur verhöhnen. Wer weiß nicht, dass der Unterstützer von Diktatoren und Tyrannen in dieser Region Amerika selbst war? Heute hat jedermann erkannt, dass es die USA selbst waren, die ursprünglich Saddam Hussein gefördert haben. Das grüne Licht, das Saddam Hussein gegeben wurde, um den Iran anzugreifen und einen achtjährigen Krieg zu beginnen, kam aus den USA. Saddam wurde von den US-Amerikanern großgezogen. Sie waren diejenigen, die ihn in seine Machtfunktionen einsetzten. Sie lieferten ihm chemische Waffen. Sie schwiegen gegenüber dem Massaker an irakischen Menschen in Halabja und gegenüber der Tötung viele unserer jungen Menschen.

In unserem Land leben noch viele junge Menschen, die an dem Gifthauch der chemischen Waffen leiden. Alle paar Tage hören wir Nachrichten vom Tode einer dieser heiligen Mudschahedins und gläubigen Menschen, die durch die chemischen Angriffe Saddams verletzt wurden und nun tot sind.

Der Westen schwieg, als diese Ereignisse stattfanden. Heute ist es der böse Westen, der das Lied der Demokratie in dieser Region singt. Das zeigt seine repressive Reaktion auf die religiöse und islamische Regierung des Volkes.

Religiöse Regierung des Volkes

Die religiöse Regierung des Volkes bedeutet des Volkes Stimme, begleitet von der religiösen Logik, von dem Respekt, welche die Religion der Stimme des Volkes verleiht. Religion verleiht dem Volke Würde. Die Religion verpflichtet die Regierungen, gegenüber ihrem Volk ernsthaft Verantwortung zu tragen und Verantwortungsgefühl walten zu lassen. Religion lässt Diktatur von welchem Diktator und unter welchen Umständen auch immer nicht zu. Das ist unser Islam. Das ist eine religiöse Regierung des Volkes. Eine religiöse Regierung des Volkes beruht auf einer strikten und klaren Logik mit Bedingungen, die der Islam für die Regeln in allen Gesellschaften gesetzt hat. Heute ist dies der Welt präsentiert worden, wurde es in der Realität praktiziert. Es steht nicht nur in Büchern geschrieben.

In den letzten 25 Jahren hatten wir in der Islamischen Republik 24 Wahlen. Das Volk kam zu den Wahlurnen, stimmte ab und schützte das System. Das ist eine Manifestation einer religiösen Regierung des Volkes. Die USA haben darauf reagiert, und heute sprechen sie über die Regierung des Volkes.

Die Feinde des Islams, die von den USA und den Zionisten geführt werden, wollen dem wahren Islam nicht ins Gesicht sehen. Sie wollen den Islam auf zwei Formen beschränken:

Das eine ist die rückschrittliche Form, ähnlich der, die man im Islam der Taliban gesehen hat, die bar aller Logik und voller Fanatismus ist, die keine Vernunft, kein Wissen, keine Weisheit aufweist, so dass jedermann den Islam hasst.

Zweitens, sie wünschen eine Form des Islams, welcher seine Identität völlig an den Westen verloren hat, einen geistlosen Islam, welcher akzeptieren würde, was immer der Westen wünscht und der die westliche Kultur unter dem Banner des Islam propagiert und nicht für sich selbst spricht.

Es sind diese beiden Formen, die die Feinde des Islams haben wollen. Aber sie wünschen keinen Islam, der seriös auftritt und mit Würde, Ruhm, Macht, Gerechtigkeit die Regierung des Volkes, den wissenschaftlichen Fortschritt für die islamische Gemeinschaft und die Form des Islams der Leben aufbaut, anstrebt.

Heute wissen die Feinde des Islams, die von den USA und dem Zionismus geführt werden, dass in der islamischen Ummah eine massive und gewaltige Kraft konzentriert ist. Sie sind darüber erschrocken, sie ängstigen sich davor, und deswegen ist ihr Kampf gegen die islamische Welt nicht darauf angelegt, den Islam direkt beim Namen zu nennen. Es ist so, sie bekämpfen den Islam, indem sie ihrem Gegner andere Namen geben. Zum Beispiel weiten sie die Bedeutung des Begriffs Terrorismus mit dem Ziel aus, um die Befreiungsbewegungen zu zerschlagen. Sie beabsichtigen, die palästinensischen Kämpfer zu zerschlagen, die die tapfersten Kämpfer auf dem Pfad des Islams sind, indem sie diese als Terroristen bezeichnen. Sie haben die Absicht, die jungen Kämpfer des Libanons, des Iraks, von Afghanistan und in jeder anderen Region der islamischen Welt zu beseitigen, zu eliminieren, sie wollen die Kämpfer zu beseitigen, die kolonialen Bestrebungen und Motiven sowie der Intervention und Aggression fremder Mächte entgegentreten. Sie rechtfertigen ihren Kampf gegen die islamische Welt entweder damit, Massenvernichtungswaffen bekämpfen zu wollen, oder die Menschenrechte bzw. die Demokratie zu verbreiten. Das ist Verlogenheit. Die globale Arroganz fördert solche Rechtfertigungsgründe zutage, weil sie die Konfrontation mit dem Islam als einem Gegner fürchten.

Die Bedrohungen und Chancen der Islamischen Welt

Es ist richtig, dass die Islamische Welt heute neuen Bedrohungen gegenübersteht. Aber die Islamische Welt hat auch neue günstige Möglichkeiten, Gelegenheiten und Bedingungen. Sie hat neue Chancen. Heute wendet sich eine große Zahl der muslimischen Jugend in der ganzen Islamischen Welt ab von Lüsternheit, Wollust und buntscheckigen, schillernden Versuchungen, um den Glauben in ihrem Herzen und Gehorsam zu Gott in ihren Taten zu wahren.

Heute sprechen und schreiben viele Schüler im Sinne und zur Unterstützung des Islam. Einige stellen ihre Kunst im Namen des Islam aus. Das sind günstige Bedingungen für die islamische Welt. Heute hat die Islamische Welt in großem Maße ihre Rechte erkannt. Sie erkennt, dass sie kraftvoll und mächtig sein kann. Wir verfügen über diese günstige Gelegenheit und Möglichkeit. Die Bedrohung, die Gefahr mag groß sein. Aber groß sind auch die Chancen. Es liegt an uns, die Chancen zu nutzen. Darum müssen wir uns bemühen. Es gibt eine Erzählung, die dem edlen Propheten der Muslime zugeschrieben wird. "Muslime ähneln einer kräftigen Pflanze, die durch die Kraft des Sturms und den Wind der Ereignisse umgelegt werden kann, aber sie steht wieder auf, sobald die leiseste Gelegenheit und Möglichkeit dazu entsteht." Der heilige Koran sagt das Gleiche. Ein Muslim ähnelt einem festen Baum, dessen Wurzeln fest und dessen Zweige sich in den Himmel ausbreiten. Es liegt an uns, dass wir sicher gehen, dass dieser Baum Früchte trägt. Das ist möglich.

Wir im Iran, in der Islamischen Republik, haben alle unsere Kräfte darauf konzentriert, die Fundamente folgender Prinzipien zu stärken:

Wir dürfen uns nicht von der Regierung des Volkes abwenden, die ihre Herkunft vom Islam hat. Es ist ein islamisches Gebot. Der Islam hat in einigen seiner Gebote klargestellt, den Herrschern unter bestimmten Umständen Treue (bai'ah) zu gewähren. Wir nehmen das mit ganzem Herzen an. Das ist ein islamisches Gebot und wir haben es nicht vom Westen erhalten. Wir bleiben diesem Prinzip ergeben und verpflichtet.

Das nächste Prinzip ist, dass wir fest gegen Infiltration, die Unterwanderung und Einmischung fremder Mächte stehen müssen. Wir haben kein Problem damit, wissenschaftliche Erkenntnisse, Wissen, Erfahrungen, Experimente mit der übrigen Welt auszutauschen. Wir können uns dafür engagieren, materielle und geistige Güter auszutauschen, aber wir dürfen uns unter keinen Umständen fremder Infiltration, Unterwanderung, Einmischung und Herrschaft ausliefern. Unsere Feinde, die ernsthaften Gegner des Islamischen Irans sind über diese Sache nicht sehr glücklich. Wir haben bewiesen, dass wir dieser Sache ergeben bleiben und wir haben die Fähigkeit dazu. Wir glauben, dass die ganze Islamische Welt das kann.

Dass nächste Prinzip ist die Förderung der Gerechtigkeit. Das ist die Aufgabe, die höchste Anforderungen an uns stellt. Es ist sehr schwierig, in der Gesellschaft soziale Gerechtigkeit anzuwenden und durchzusetzen. Wir haben die Absicht, Gerechtigkeit zu fördern, und wir haben einige neue Schritte in dieser Richtung unternommen. Es bleibt jedoch eine große Lücke, um unseren islamischen Erwartungen zu entsprechen. Es besteht Bedarf, unsere Bestrebungen stärker darauf zu richten. Wir müssen unsere Anstrengungen auf dieses Problem konzentrieren, so Gott will (Inscha Allah).

Das nächste Prinzip ist, dass wir an den Fortschritt in der Wissenschaft glauben. Wir sind bei der Verfolgung dieses Prinzips ein großes Stück vorangekommen. Wir glauben, dass die Islamische Welt in Anbetracht ihrer historischen Errungenschaften von kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen große Schritte nach vorn auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Erkenntnisse machen kann. Die Islamische Welt wurde vorsätzlich rückständig gehalten. Wir haben erkannt und angewiesen, dass unsere Jugend und Stundenten auf dem Gebiet der Wissenschaft innovativ sein müssen.

Wir glauben, dass die Gefahr der Teilung, der Spaltung die größte Bedrohung in der Islamischen Welt darstellt. Wir haben uns voneinander entfernt, anstelle näher zu kommen. Wir haben unsere Hände nicht in Einheit verbunden. Das Ergebnis ist, dass der Feind unsere Ressourcen begehrte. Das konnte geschehen, als wir nicht vereinigt und nicht einig waren. Unser Vorschlag an die Islamische Welt und alle Regierungen der Muslime ist, sich zu vereinen und sich fester und enger zusammenzuschließen. Wir müssen unsere Differenzen und Meinungsverschiedenheiten beenden. Einige dieser Differenzen und Unstimmigkeiten können gelöst werden. Wir müssen solche Unstimmigkeiten überwinden. Es gibt einige Unstimmigkeiten, die nicht kurzfristig lösbar sein mögen. Man sollte deswegen über sie hinwegsehen, sie ausklammern. Das ist exakt der Punkt, der die Interessen der Zionisten und US-Amerikaner unterminiert, der ihnen zuwiderläuft. Sie haben deswegen alle ihre Anstrengungen darauf konzentriert, diese Politik zum Scheitern zu bringen. Sie wollen weiter Zwietracht unter den Muslimen säen. Stammesdifferenzen, religiöse Streitigkeiten, Streitigkeiten zwischen den Sippenverbänden und Meinungsunterschiede sind alles Akte der Provokation der Feinde. Gründe für diese Differenzen bestanden schon unter uns, aber wir waren nachlässig und haben diese Gründe nicht ausgeräumt. Die Feinde nutzen diese Versehen und Irrtümer der islamischen Ummah aus und verstärkten die Differenzen. Sie hetzten uns gegeneinander. Und wir vergeudeten und verschwendeten unsere geistigen und materiellen Ressourcen in verschiedenen Stammesstreitigkeiten, zivilen, religiösen und Sippenstreitigkeiten und in Kriegen. Wir glauben, dass dieses Problem mit allem Ernst angegangen und gelöst werden muss.

Zwei Hauptwaffen der Feinde. Die Hauptfeinde des Islam

Wir glauben, dass heute in der Islamischen Welt die Feinde des Islams und der Islamischen Ummah zwei Hauptwaffen benutzen:

Eine ist die Waffe der Einschüchterung, der Ängstigung. Die andere Waffe ist die Bestechung, die Korruption. Manchmal schüchtern sie Regierungen und Intellektuelle ein, sie ängstigen Eliten und Individuen, und manchmal korrumpieren sie diese. Beides, die Einschüchterung und die Korrumpierung sind Netzwerke des Satans. Wir dürfen ihre Einschüchterung, ihre Versuche, uns zu schrecken und zu schockieren, nicht fürchten.

In Sure 3, 173/174 des Korans heißt es: "Die da, als die Leute zu ihnen sprachen: 'Siehe, die Leute haben sich bereits wider euch geschart; fürchtet sie drum!' nur stärker wurden im Glauben und sprachen: 'Unser Genüge ist Allah und trefflich ist der Beschützer!' Sie kehrten daher mit Gnade von Allah und Huld zurück, ohne dass sie ein Übel getroffen hätte, und sie gingen dem Wohlgefallen Allahs nach; und Allah ist voller Huld." (zitiert nach der deutschen Übersetzung des Korans von Max Henning, Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1974, Seite 92)

Wir dürfen die Einschüchterungen durch die Feinde nicht fürchten, noch sollten wir durch ihre Korruption in Versuchung geführt werden. Nichts Gutes kommt von den Feinden, und ihre Bestechung, ihre Korrumpierung sind nichts weiter als Fallen, in die wir tappen sollen. Das gilt sowohl für Einzelpersonen als auch für Staaten und Regierungen. Dies gilt für die Eliten und für jedes Individuum in der Gesellschaft. Wir müssen dies zu unserem Motto machen. Wir dürfen nicht auf ihre Bestechungen hoffen und hereinfallen, wir sind mächtig. Wir dürfen ihre Einschüchterungen nicht fürchten. In Sure 3/139 des Koran heißt es: "Und seid nicht verzagt und traurig, ihr werdet obsiegen, so ihr gläubig seid" (zitiert nach der deutschen Übersetzung des Korans von Max Henning, Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1974, Seite 88)

Worauf ich zum Schluss meiner Rede verweisen will, ist, dass wir auf diesem Seminar und dieser Zusammenkunft Lösungen angehen und finden sollten. Ihr seid die Elite der Islamischen Welt. Jeder von Euch und jeder Gedanke könnte an die Spitze einer Entwicklung oder Aktion in einer Sektion der großen starken Islamischen Gemeinschaft und der Ummah treten.

Und wenn diese Gedanken zusammen kommen, können sie viele Wege zu uns öffnen. Wir müssen den Feind erkennen. Die Erkennung, die Kennung des Feindes ist eine der wichtigsten Aufgaben. Die USA und der Zionismus sind heute der größte Feind des Islam. Die USA und der Zionismus sind die schlimmsten, die übelsten und gefährlichsten aller Teufel, und sie sind völlig und ganz offen miteinander vereinigt und verbündet. Sie waren noch nie miteinander so freundschaftlich und vereinigt, wie sie es heutzutage sind. Sie sind die Hauptfeinde. Sie sind der große Götze, dessen Macht gebrochen werden muss. Wir müssen diese großen Feinde erkennen und diagnostizieren. Wir müssen sie vor den Völkern bloßstellen und entlarven. Wir müssen sie gegenüber jedem einzelnen Menschen bloßstellen und entlarven. Wir müssen sie gegenüber den Eliten der Islamischen Welt bloßstellen und entlarven. Wir dürfen bei der Erkennung und Kennung der Feinde keine Fehler machen und keine Irrtümer begehen.

Einige vernachlässigen die Hauptfeinde, die wirklichen Feinde, und verdammen anstelle dessen sekundäre Gegner und vermeintliche Gegner als Feinde. Sie verkennen die Hauptfeinde und verwechseln sie mit sekundären Gegnern, die oft gar nicht unsere wirklichen Gegner sind. Das ist ein großer Fehler. Das kann unsere Kräfte verzetteln und erschöpfen sowie die Dynamik des Islams für viele Jahre lähmen und auszehren.

Alhamdulillah, Gott sei Dank haben wir bei der Identifizierung unserer Feinde keine Fehler gemacht, noch werden wir hierbei jemals einen Fehler machen. Viele kleine und große feindselige Akte wurden gegen uns begangen. Aber wir missverstehen diese Feindseligkeiten nicht, wir verwechseln sie niemals mit den feindlichen Akten unserer wirklich großen Feinde, unserer Hauptfeinde. Wir sehen über alle anderen Feindseligkeiten hinweg und wir nehmen von ihnen keine Notiz. Der wirkliche Feind sind die USA und der Zionismus.

Wir müssen Feindseligkeiten erkennen, und wir müssen die diesen Feindseligkeiten zugrunde liegenden Methoden ermitteln, um gleichzeitig zu erkennen, wie der Feind infiltriert, unterwandert, zersetzt und welche Aktionen er unternimmt.

Ich möchte meinen letzten Punkt durch diesen Vers (Ayah) des heiligen Korans (34:46) sagen: Sprich " Siehe, ich ermahne euch nur in einem, dass ihr vor Allah zu zwei und zwei oder einzeln hintretet." Das ist unsere wichtigste Pflicht.

Nochmals heiße ich Euch willkommen und danke Euch für Euer Kommen. Ich danke Allah für die Gabe der Gelegenheit, mit euch in dieser brüderlichen Umgebung zusammengekommen zu sein.

Frieden und der Segen Allahs sei mit Euch.

Wa-salamu-alaikum-warahmatullahi wa barakatuhu

Übersetzer: Hans-J. Falkenhagen

 

Auszüge von Ayatollah al-Udhma Khameneis zweiter 

Ansprache (Khutbah) des Festgebets zum Ende des Monats Ramadan (Eid al Fitr Gebetes), 26.11.2003

Im Namen von Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

.. Was ich als Erstes in der 2. Ansprache (Khutbah) zu sagen habe ist, dass am Quds-Tag (Jerusalem-Tag) unsere Nation der Welt erneut die Großartigkeit des Glaubens demonstrierte. Der Quds-Tag ist nicht auf den Iran begrenzt. An diesem Tag offenbart die Muslimische Welt ihre Allgegenwart zur Verteidigung ihrer palästinensischen Brüder. Sie zeigte den allgemeinen Willen der Muslime, Front zu machen gegen amerikanische und israelische Tricks und üble Machenschaften gegenüber einem durch Unrecht geschundenen und blutenden Palästina. In dieser Hinsicht steht unsere Nation an der Spitze. Auch in diesem Jahr zeigte es klar diese Vorreiterrolle, diese Erhabenheit des nationalen Willens im Iran. Dieses Jahr am Quds-Tag vereinte unsere Nation all ihre Rufe zu einem Ruf nach Verteidigung der unterdrückten und kämpferischen palästinensischen Nation, einem einzigen Ruf, der gegenüber den USA und Israel sowie gegenüber den Zionisten seine Empörung zum Ausdruck brachte, die ungeachtet ihrer verlogenen Schwüre über Menschenrechte und Demokratie die schlimmste Ungerechtigkeit gegenüber einer geschundenen und leidenden Nation begehen.

Über den palästinensischen Widerstand

Als ein demütiger Diener möchte ich allen Muslimen unserer teueren Nation meinen Dank ausdrücken. Sie haben der Welt den Iran und die Islamische Republik als stolze Nation gezeigt. Die Nation hat ihre Präsenz, ihr Bewusstsein gezeigt und sie wird ihre Kraft demonstrieren, wo immer es für die Nation notwendig ist, präsent zu sein.

Das Palästinaproblem steht gegenwärtig noch an der Spitze der Probleme der islamischen Welt. Werfen wir einen Blick auf die palästinensischen Menschen und die brutalen Okkupanten, die Palästina besetzt haben. Die palästinensische Nation lebt in Elend. Ihre Häuser werden zerstört. Ihre Farmen und Obstplantagen werden vernichtet. Ihrer Jugend wurde die Möglichkeit genommen, zu arbeiten. Ihre tüchtigsten Leute sind im Gefängnis. Ihre Menschen wurden massakriert. Sogar ihre kleinen Kinder werden unterdrückt und ermordet. Was man der palästinensischen Nation antut, ist beispiellos in der Geschichte der Nationen. Gleichzeitig verteidigt sich diese belagerte, hilflose und unterdrückte Nation kraftvoll gegen ihre Besatzer. Die palästinensische Nation verteidigt sich selbst heldenmütig und zeigt Widerstand gegen die Okkupanten im Namen und der Fahne des Islam in Palästina.

Die USA und Israel sind zu einer Niederlage verurteilt

Wir salutieren vor der palästinensischen Nation. Von diesem ausgezeichneten Versammlungsplatz in Teheran, aus dem Herzen von Teheran, von der gesamten iranischen Nation grüßen wir die palästinensische Nation, ihre Kinder, ihre Jugendlichen, ihre Frauen, ihre Mütter, ihre guten und frommen Herzen, wir grüßen sie, wir salutieren, wir senden unsere Segnungswünsche.

Sie stehen mit ihrem Leben, ihren Körpern, ihren Lieben, ihrer gesamten Existenz in der vordersten Kampffront der Welt des Islam in dieser Region gegen die Feinde, gegen die Aggressoren. So wie für die Besatzer, die raubenden Zionisten, ist auch in Bezug auf ihre Unterstützer - das heißt den Aggressor USA, die USA-Administration - zu sagen, dass, wenn man sich das Palästinaproblem vergegenwärtigt, es klar wird, dass die US-Amerikaner und die Zionisten in eine totale Sackgasse geraten sind. Sie können sich weder vorwärts noch rückwärts bewegen. Sie sind zu einer Niederlage verurteilt. Die junge Generation Palästinas ist erwacht. Es ist ihr bewusst geworden, dass der Weg zur Rettung aus der Umklammerung des Besatzerfeindes nur der Kampf sein kann. Es ist ihr bewusst geworden, dass die Durchführung internationaler Konferenzen in Übereinstimmung mit den Wünschen der Besatzer, ihren Unterstützern, dass Gespräche nicht der Weg zur Befreiung Palästinas sind. Ihr ist bewusst geworden, dass sie standhaft sein, hart arbeiten und Opfer bringen muss, um ihr Ziel zu erreichen. Die Generation Palästinenser hat das in ihrem tiefsten Inneren verstanden. Und deshalb widersetzt sie sich. Deswegen leistet sie Widerstand.

Wenn dieses Gefühl religiösen Ursprungs ist und sich vom monotheistischen Glauben herleitet - Gott sei Dank - so wie das heute in Palästina der Fall ist, wird diese Quelle niemals versiegen. Und wir hoffen, dass der gepriesene Gott den Tag des Sieges der Palästinenser immer näher bringen wird. Das andere Problem in der Welt des Islam ist das Irakproblem.

Die US-Amerikaner haben den Irak im Namen der Demokratie und der Menschenrechte überfallen. Sie überfielen den Irak unter dem Vorwurf, dass dieses Land Atom- und andere Massenvernichtungswaffen, chemische und biologische Waffen besitzen würde. Sie sagten: Wir wollen der irakischen Nation die Freiheit bringen. Aber heute haben sie die irakische Nation in solch einem festen Würgegriff, dass die irakische Nation keine andere Wahl hat, als ihnen ins Gesicht zu schlagen, und sie tut es, sie kämpft für die Freiheit. Die Präsenz der räuberischen Okkupanten ist für die irakische Nation so deprimierend und so entwürdigend, dass die irakische Nation sie nicht toleriert und nicht tolerieren kann. Lasst die amerikanische Nation wissen, dass ihre Regierung sie im Irak in einen Sumpf hineingezogen hat, und je länger sie (die Soldaten) bleiben werden, umso tiefer werden sie in den Sumpf versinken.

Schaut, was die US-Amerikaner, die in den Irak gekommen sind, getan haben, sie haben das okkupierte Bagdad zerbombt, sie haben das okkupierte Bagdad unterworfen, sie haben Raketenattacken von See her, von ihren Kriegsschiffen gestartet. Sie haben von der See Raketen nach Bagdad, das unter ihrer eigenen Besatzung steht, gefeuert. Das ist ein deutliches Zeichen für die Unfähigkeit der USA, im Irak irgendetwas zustande zu bringen oder gar den Irak zu führen.

Je länger sie bleiben, umso schlimmer wird es werden. Die Region duldet keine Besatzung. Sie sagen, "wir wollen den Mittleren Osten in eine Region der Demokratie verwandeln". Das ist eine schamlose Lüge. Sie stellen sich in Wirklichkeit der Demokratie entgegen. Sie schlagen in Wirklichkeit der Demokratie ins Gesicht. Sie wissen, dass falls sie des Volkes Stimme anrufen, falls sie der Stimme des Volkes im Irak nur einem Moment nachgeben, dass dann die überwältigende Mehrheit der Menschen eine Entscheidung treffen und jene Menschen wählen wird, die den US-Amerikanern nicht erlauben werden, auch nur einen Tag länger im Irak zu bleiben. (Sprechchöre Allahu Akbar)

Über die US Hegemonie

Wo immer Wahlen des Volkes in der islamischen Welt stattfinden werden, das Resultat wird das sein, das die US-Amerikaner zutiefst fürchten. Das Resultat wird sein, dass diejenigen an die Macht kommen, die mit all ihrem Verstand und Gefühl die US-Amerikaner als ihren Feind betrachten. Das wird überall in der islamischen Welt der Fall sein, wo immer heute irgendwelche freien Wahlen stattfinden werden. Es gibt da keinen Unterschied.

Die US-Besatzer wollen etwas tun, um zu garantieren, dass es keine öffentlichen Wahlen des Volkes im Irak geben wird. Sie, die US-Amerikaner müssen verstehen, dass irgendwelche aufgezwungenen Bedingungen, Wahlen oder Regierungen bzw. Verwaltungen im Irak den Widerstand des Volkes hervorrufen werden. Sogar wenn der Präsident der USA 4000 Mrd. $ investiert, anstatt nur 400 Mrd. $ in seinem jetzigen Kriegshaushalt, wird er nicht fähig sein, die Nationen des Mittleren Ostens, die muslimischen Nationen, zu unterjochen (Sprechchöre Allahu Akbar).

Niemand wird den Anspruch der Demokratie und der Menschenrechte der US- amerikanischen Regierung akzeptieren, die unter dem Banner einer Herren- Demokratie stehen, die solche Grausamkeiten in der Welt gegen die Demokratie und die geltenden Regeln des Völkerrechts verübt hat - der US- amerikanischen Regierung, die den 28. Mordad (19. August 1953), den Regierungsumsturz im Iran ausgeheckt hat, der US-amerikanischen Regierung, die den Regierungsumsturz in Chile gegen die legal gewählte Regierung ersonnen hat, der US-amerikanischen Regierung, die Dutzende von Regierungsumstürzen in Lateinamerika, Afrika und anderen Regionen gegen nationale Regierungen ausgeheckt hat, der US-amerikanischen Regierung, die für viele aufeinander folgende Jahre der Herrschaft von Diktatoren wie Mohammad Reza Pahlavi im Iran verantwortlich ist und diese unterstützt hat, der US-amerikanischen Regierung, welche sogar heute einen jedweden Diktator akzeptieren würde, der ein noch viel schlimmeres Unheil bringt, solange er sich ihnen, den US-Amerikanern, ergibt und unterwirft.

Auszüge von Ayatollah al-Udhma Khameneis erster Ansprache (Khutbah) des Festgebets zum Ende des Monats Ramadan (Eid al Fitr Gebetes)

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Mitfühlenden.

. . . Die islamische Revolution brachte die Herzen der Menschen zum Allmächtigen, stellte das Leben der Menschen und ihren Geist in den Dienst des Kampfes für ein besseres Leben. Im Ergebnis der iranischen Revolution begann sich das Volk auf den Weg der Befreiung zu begeben. Mit Gottes Gnade hat es viele große Dinge auf diesem Weg erreicht. Die iranische Nation sollte auf diesem Wege fortschreiten. Dies ist der Weg der Nähe zu Gott, der Weg der Einigkeit mit Gott, seiner materiellen und geistigen Präsenz im Kampf für die Zukunft.

Die Einheit des Wortes ist das Geheimnis des Erfolges für die iranische Nation. Dieses Erfolgsgeheimnis muss bewahrt bleiben. Das Erfolgsgeheimnis im großen Kreis der islamischen Nation ist auch die Einheit des Wortes. Wenn die islamische Nation auf dem Weg der Wissenschaften, des Fortschritts, des materiellen Wachstums, der Kontrolle über das Schicksal, der Befreiung von der Herrschaft der Ausländer sowohl in spiritueller, als auch in materieller Hinsicht, vorwärts schreiten will, muss es an der Einheit des Wortes und des Wortes der Einheit festhalten.

Die vielen Völker, die jedwede verfügbare Mittel benutzt haben, um ihre Macht weltweit zu festigen, d. h. die Zentren der Arroganz der Macht, haben auch versucht, jedwede Mittel anzuwenden, um eine Teilung und Spaltung der islamischen Welt herbeizuführen. Unglücklicherweise sind sie in einem gewissen Maße erfolgreich gewesen.

Die Spaltung der Muslime

Wenn die Palästinenser durch solch ein grausames Schicksal gepeinigt und in Blut getränkt sind, wenn ihre Schmerzen tief in die Seelen bewusster Menschen eingedrungen sind, so ist das ein Resultat der Spaltung unter den Muslimen.

Wenn der islamische Irak unter den Stiefeln der Besatzer zertrampelt wird, so ist das auf die Spaltung der Muslime zurückzuführen. Wenn die Länder des Mittleren Ostens fürchterlich erschrocken sind von der arroganten Rhetorik der USA, dann wegen der Spaltung der Muslime.

Nur durch die Einheit der Muslime wird es möglich sein, sich vom Joch der Erniedrigung und Demütigung zu befreien, Palästina zu befreien, den Feind in Afghanistan und Irak zu schlagen und den Feind zu stoppen, erpresserisch Druck auf die Muslime auszuüben. Was ich meine, das ist die Einigkeit unter den Ländern und Nationen. Der Eid al-Fitr symbolisiert Einigkeit und Solidarität.

Unglücklicherweise gibt es Menschen in der Welt des Islam, die bereit sind, jedwede schlimme unrechtsmäßige Handlungen zu begehen, um die arroganten Mächte und die USA zufrieden zu stellen. Sie versuchen, zwischen den Schiiten und den Sunniten Zwietracht zu säen. Ich kann solche Hände, sehen, die berechnend und vorsätzlich eine Spaltung zwischen den Schiiten und den Sunniten in einigen unserer Nachbarländer herbeiführen wollen. Sie versuchen, eine Spaltung zwischen den verschiedenen Stämmen, religiösen Gruppen und Gruppierungen zu schaffen - sie versuchen, im trüben Wasser zu fischen. Ihre Bestrebungen zielen darauf, ihre illegitimen Interessen in den islamischen Ländern zu sichern. Wir müssen wachsam bleiben.

Die Iraker müssen ihre eigene Verfassung schreiben.

Nationen, Regierungen, politische Strömungen, Intellektuelle und ihre Eliten müssen wachsam sein. Ihr solltet dem Feind nicht erlauben, Spaltungen herbeizuführen und Zwietracht zu säen. Auch im Irak versucht man, ethnische und religiöse Uneinigkeit zu fördern. Das Gleiche geschieht in verschiedenen anderen Ländern. Die Muslime haben die Pflicht, auf der Hut zu sein und feindlichen Komplotten und Machenschaften entgegenzutreten.

Die Situation im Irak ist heute sehr bitter für die islamische Welt. Irak ist ein einzelnes, aber ein einiges, einheitliches Land.

Die arroganten Mächte planen eine Zersplitterung des Landes. Sie wissen, dass das nicht mit einem Schlage möglich ist. Sie wollen dies allmählich, schrittweise tun. Die Menschen des Irak, die muslimischen Regierungen und die muslimischen Nationen müssen wachsam sein.

Eine Zersplitterung des Iraks wäre eine Gefahr für beide, das Land und die Region. Der Irak gehört dem irakischen Volk. Das Schicksal des Iraks muss vom eigenen Volk entschieden werden. Die Verfassung des Irak muss von den Irakern selbst geschrieben werden. Eine Verfassung, dessen Plan und Struktur in Washington geschrieben ist, wäre nicht gut für den Irak. Sie, die Besatzer, die Okkupanten sollten erkennen, dass, wenn sie es dem irakischen Volk nicht überlassen wollen, das selbst zu tun ist, was richtig ist, dass dann das irakische Volk ihnen entgegentreten wird. Das irakische Volk wird sich ihnen nicht ergeben.

Die Palästinenser leisten Widerstand

Sie wollen in der Region des Mittleren Ostens so hausen, wie sie es in Palästina tun. Im heutigen Palästina haben die Zionisten und die US- Amerikaner den toten Punkt erreicht. Es gibt keinen anderen Ausweg, als die legitimen Forderungen der palästinensischen Menschen und der palästinensischen Nation zu akzeptieren.

Die palästinensische Nation ist eine unschuldige Nation, aber sie ist gleichzeitig auch eine sehr tapfere Nation. Es ist nur recht und billig, wenn wir das palästinensische Volk als tapfer bezeichnen. Diese Nation leistet der Okkupation unschuldig, mit leeren Händen und auf ihrem eigenen Gebiet Widerstand. Sie hat die materialistischen Kräfte der Welt, die so viele Unterdrückungsinstrumente und tödliche Waffen besitzen, aktionsunfähig gemacht. Sie (die Zionisten und die US-Amerikaner) sollten wissen, wenn sie sich arrogant, in zionistischer Geisteshaltung, in gleicher Weise in den Region der islamischen Welt und des Mittleren Ostens verhalten wie in Palästina, das die Menschen nur zum entschlossenen Handeln, zum tapferen Widerstand anstacheln wird. Die islamische Nation ist aufgewacht und die islamische Welt ist sich nun ihrer Sache bewusst.

In den vergangenen 25 Jahren hat unsere teuere Nation bewiesen, dass sie mit der Revolution, ihrem Islam, ihrem System und ihren Repräsentanten verbunden ist. Die Nation steht loyal zu ihrer hart erkämpften Unabhängigkeit. Wir haben unsere Unabhängigkeit auf keinem leichten Wege errungen. Wir haben diese religiöse Demokratie nicht auf leichte Weise erreicht. Unsere Nation hat auf dem Weg dorthin gekämpft. Viele reine Leben haben sich auf diesem Weg geopfert. Unsere Nation hatte viele Schwierigkeiten durchgemacht. Wird unsere Nation diese Dinge leichten Herzens aufgeben? Der Glaube an den Allmächtigen, das Vertrauen in das göttliche Versprechen macht uns unerschütterlich gegen feindliche Komplotte. Die Weissagungsversprechung lautet:

Diejenigen, die Gottes Religion hilfreich sind, diejenigen, die ihre Kraft und Stärke für die Befreiung und das Wohlergehen einsetzen, so wie von Gott verfügt, werden vom Allmächtigen nicht verlassen, sie werden siegreich sein. Unsere Erfahrung hat das bestätigt. Ich bete auf dieser verheißungsvollen Feier, an diesem heiligen Ramadan, dass der Allmächtige unsere teuere Nation und die große islamische Ummah segnen möge. Friede und Segen sei mit Euch.

Übersetzung: Brigitte Queck Redaktionelle Bearbeitung: Günter Willmer INTERNATIONALE-NACHRICHTEN Mit der herzlichsten Danksagung an unsere Freunde, die diese Arbeit bestens unterstützt haben.

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